@article{
author = "Крсмановић, Бојана",
year = "2007",
abstract = "У раду су разматрана два проблема: први се односи на квалификацију термина тематски стратег, моностратег и стратег автократор а други на командну власт која се везује за поменута именовања. У питању су официри који су располагали командном влашћу највишег степена. Међутим, једино се за стратега теме може рећи да представља технички термин, тј. функцију у правом смислу речи, будући да су надлежности тог званичника биле јасно одређене. За моностратега и стратега автократора у многим случајевима није јасно да ли је реч о посебним дужностима, или о специјалним овлашћењима која увећавају већ постојећу власт војних званичника. Примери везани за сва три именовања појединачно су разматрани, како би се анализом изворних података пружила што јаснија слика о својствима командне власти која је из њих произлазила., Die hochrangigsten Kommandobefugnisse sind durch die akkumulativen Eigenschaften der Militargewalt, welche aus ihnen hervorgeht charakterisiert. In Byzanz wurde die Spitze der militärischen Hierarchie durch jene Funktionen repräsentiert, die das Potenzial hatten, in hohem oder höchstem maße die Befehlsgewalt über Truppen verschiedener Gattung und geographischer Herkunft miteinander zu vereinen. Da das Potenzial militärischer Funktionen keine Konstante bildete, wurde das Oberkommando des Reiches, abhängig von der jeweiligen Epoche, durch verschiedene Ämter repräsentiert. Die Zentralisierung des Oberkommandos wurde zur Zeit der Herrschaft der Amorier etabliert (Mitte des 9. Jh), und so erscheint als Oberkommandierender in Abwesenheit des Kaisers i.d.R. der Domestikos ton Scholon. Dennoch zeigen die Quellen, dass in der Zeit davor, sowie auch nach der Affirmativen des Domestikos ton Scholon die byzantinische Realität vielseitiger war, und daher erscheinen Offiziere, denen spezielle Mandate zugewiesen werden - erkennbar in den Termini Monostrategos und Strategos Autokrator. außer diesen verfugte auch der Stratege des jeweiligen Themas über Kommandobefugnisse akkumulativen Charakters. Es handelt sich hier um Amtstrager, die unbestreitbar über die hochrangigste Kommandogewalt verfugten und als solche der Spitze der militärischen Hierarchie angehörten. Allerdings ist nicht ganz klar, ob deren Befugnisse sich unter die Funktionen im Wortsinne subsumieren lassen, bzw. ob die Terminologie ihrer Benennung als Fachterminologie betrachtet werden kann. Dieses Dilemma bezieht sich nicht auf die Strategie der Themata, da dieser Terminus eine ganz konkrete und spezifische Bedeutung impliziert: es handelt sich um den militärischen und administrativen Statthalter eines Verwaltungsbezirkes, d.h. des Themas. Im Unterschied zu den Monostrategen und Strategie Autokratores werden die Strategoi der Themata regelmäßig in byzantinischen dienstlichen Ranglisten aufgeführt, den so genannten Taktika. Gerade auf der Basis dieses Kriteriums ist es in der Byzantinistik zur Aufteilung der Funktionen in sog. offizielle - d.h. solche, deren Träger in der hierarchischen Ordnung von oben nach unten in Taktik aufgeführt werden, und sog. inoffizielle - d.h. solche, über die in den offiziellen byzantinischen Ranglisten keine Angaben existieren, die aber in anderen Quellen aufgeführt werden, gekommen. In der Literatur wird die Meinung vertreten, dass die sog. inoffiziellen Funktionen nicht wirklich Funktionen im eigentlichen Sinne des Wortes sind, da es sich um Benennungen und Befugnisse handelt, die nicht mit Fachbegriffen, sondern mit literarischen Begriffen bezeichnet werden. Dies bedeutet strenggenommen, dass sich hinter diesen Ausdrucken die Deskription Erklärung der Herrschaft eines byzantinischen Beamten verbirgt. Die Qualifikation der Terminologie - Mann muss betonen, dass die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem byzantinischen Staatsapparat in hohem maße durch die Terminologie in den Quellen erschwert wird, da byzantinische Autoren ungern von Fachtermini Gebrauch machen. Diese Tatsache wird insbesondere in der Domäne der Bezeichnung von Funktionen (d.h. in der Beschreibung der tatsächlich definierten Macht eines Einzelnen) deutlich, aber nicht nur hier. In der Benennung der obersten Befehlshaber - der Oberkommandierenden über die kaiserliche Armee im Feldzug, in der Expedition oder im Krieg, zeigen die Quellen, insbesondere die narrativen, eine große terminologische Vielfalt Der Stratege (aber nicht der Stratege des Themas), der Stratopedarch (aber nicht der Stratopedarch - einer der Ranghöchsten Offiziere der byzantinischen Armee, aus TE bekannt, dessen Dienst durch Nikephoros II. Phokas etabliert wurde) der Stratelates (aber nicht der Stratelates - Oberbefehlshaber über das Tagma des Stratelates, ebenfalls einer der Ranghöchsten Offiziere der byzantinischen Armee, im TE aufgeführt), der Katarchont, der Archont (aber nicht der Archont, der über eine Archontia - der kleineren Einheit der thematischen Ordnung - regiert, der Exarch usw. Die Vorliebe der byzantinischen Autoren, die Funktion eines Offiziers Deskription auszudrucken oder mit einem Archaikums zu bezeichnen, oder aber mit einem Terminus aus ihrer Epoche und nicht derjenigen, die sie beschreiben bzw. mit einem Terminus von allgemeinerer Bedeutung, fuhrt zu einer erheblichen Verwirrung beim Versuch, die möglichen Amtsbezeichnungen der Kommandofunktionen zu präzisieren. Daher war es auch am einfachsten, die hochrangigsten Kommandobefugnisse über die Taktik zu definieren, d.h. die aus erhalten gebliebenen Ranglisten bekannten Funktionen mit Recht als Fachtermini zu behandeln. Dennoch weisen einige Tatsachen auf die unberechtigte Exklusivität dieser Vorgehensweise hin. Zunächst muss festgestellt werden dass die Herrschaft der byzantinischen Beamten, sei es militärische oder zivile, vom Herrscher ausgeht und von dessen Willkür abhängt, so dass sie als solche nicht durch die entsprechende Funktion geregelt sein muss. Die byzantinische Praxis hat gezeigt, dass es in der Staatsverwaltung nicht zwingend eine Übereinstimmung zwischen Ämtern (aus denen selbstverständlich bestimmte Verfügungsgewalten hervorgehen) und der eigentlichen Befugnis/Herrschaft geben muss. Desweiteren stellen die erhaltenen Taktik keine fertigen und vollendeten dienstlichen Ranglisten dar, welche die Gegebenheiten der Epoche, in der sie entstanden sind, getreu widerspiegeln wurden. Die Tatsache, dass diese sich durch ein hohes Maβ an Traditionalität auszeichnen, schränkt ihren Gebrauchswert in der Domäne ein, so z.B. die Beurteilung und Bewertung der tatsächlichen Bedeutung einer bestimmten Funktion bzw. ihres Trägers. Andererseits Können erhalten gebliebene Ranglisten auch unvollständig sein und beispielsweise die aus anderen synchronen Quellen bekannten Funktionsträger gar nicht registriert haben. schließlich ist es, wenn man die Meinung akzeptiert, dass den byzantinischen Staatsapparat ein hohes Ma an Anpassungsfähigkeit auszeichnet, was bedeutet dass dessen Funktionieren oft durch die aktuellen Umstände bedingt war verständlich, dass der Kaiser von der Möglichkeit Gebrauch machte, Ämter zu benennen, genauer gesagt zuzuweisen, die nicht aus den ordentlichen in den Taktik registrierten Funktionen hervorgingen. Es handelt sich um spezielle Mandate, welche ziviler Natur (z.B. diplomatische Aktivitäten) wie auch militärischer Natur sein konnten. Da ein Feldzug, eine militärische Expedition und - allgemein gesprochen - Kriegsumstände schon von sich aus Ausnahmezustände darstellen, wurde das Funktionieren der militärischen Organisation oft durch die Zuweisung von ad-hoc- Befugnissen sichergestellt. Diese konnten selbstverständlich auch aus sog. Taktiken - Funktionen hervorgehen, aber nicht nur und nicht ausschließlich aus diesen. Alle drei Arten von Würdenträgerin - der Strategos des Themas, der Monostratege und der Strategos Autokrator - illustrieren einzelne Etappen in der Entwicklung des Oberkommandos des Kaiserreiches. Ihnen ist die Tatsache gemeinsam, dass mit den erwähnten Termini die militärischen Oberbefehlshaber bezeichnet wurden deren Kommandogewalt ähnlich oder sogar identisch mit derjenigen war, die seit der Mitte des 9. Jh. Aus der Funktion des domestikos ton scholon hervorging. Der Strategos des Themas - Vor der Zentralisierung des Oberkommandos, durch welche die Kommandogewalt des domestikos ton scholon erweitert wurde von den tagmatischen auf die Truppen des Themas bzw. der Provinz, dominierten die Strategen der Themata in der militärischen Hierarchie. Obwohl die Quellen keine expliziten Angaben über die Art und Weise machen, auf die die Oberbefehlsgewalt in Feldzügen, an denen die Strategen zweier oder mehrerer Themata mit den Armeen ihrer Bezirke beteiligt waren, reguliert war, herrscht kein Zweifel, dass die Rolle des Hauptkommandierenden vorübergehend durch einen der am Krieg oder Feldzug teilnehmenden Strategen übernommen wurde. Bei der Zuweisung temporärer hochrangigster Befehlsbefugnisse konnte der Kaiser sich von der in der offiziellen militärischen Hierarchie anerkannten Ordnung leiten lassen (welche durch die erhalten gebliebenen Taktik dargestellt wird), oder von seinem eigenen Willen und dem Vertrauen, das er in einen bestimmten Feldherrn hatte; manchmal wurde die Auswahl des Oberkommandierenden auch durch das Territorium, in dem der jeweilige Krieg geführt wurde, bestimmt. Die Affirmativen des domestikos ton scholon, welche unter den Amoriern erfolgte (Mitte des 9.Jh), reduzierte die Kommandogewalt des Strategen auf die Armee seines Heimatthemas. Allerdings zeigen die Quellen, dass es sich hier nicht um eine Regel, sonder eine übliche Praxis handelte. Zur Zeit als die byzantinische militärische Organisation auf einer thematischen und nicht auf einer tagmatischen Armee beruhte, konnten die Kommandobefugnisse des Strategen des Themas nach Bedarf Einheiten aus mehreren Bezirken umfassen. Erst die Professionalisierung der byzantinischen Armee, welche seit der Mitte des 10.Jh. erkennbar wird, führt schrittweise zu einer Einengung der gesamten - sowohl der militärischen als auch der zivilen - Befugnisse der Strategen der Themata. Dabei muss betont werden dass im Laufe der 2. Hälfte des 10. Jh., zur Zeit der ausgeprägten militärischen Expansionen des Reiches in Richtung Osten, die Strategen der grenznahen Themen (megäla rwmaika qëmata oder megäla äkritika qëmata) Feldzuge in der Zone der arabisch-byzantinischen Auseinandersetzungen anführten, und dabei mit dem domestikos ton scholon, dem Repräsentanten des Zentralkommandos, zusammen agierten. Das Gesagte bezieht sich vor allem auf die Strategen von Anatolikon, Kappadokia und Lykandos deren Bezirke von hoher strategischer Bedeutung waren, da sie die Durchgänge zum Inneren Kleinseins schützten. Jedoch forderte die Professionalisierung der Armee die Affirmativen eines neuen Offizierskaders, was gegen Ende des 10.Jh. zu Änderungen in der militärischen Hierarchie der Provinzen führte. Seit der Epoche des Nikiphoros II. Phokas, und besonders des Johannes I. Zimiskes, werden die Positionen neuer militärischer Funktionsträger in der Provinz amtlich gemacht, die des Doukas und des Katepano. Da deren Kommandogewalt weitläufige Territorien umfaßte, fiel den thematischen Strategen in den neuen Militarsystemen eine niedrigere Position zu, weil sie den Bezirksdoukai und Katepano untergeordnet waren. Der Monostrategos - Seit der Einführung des thematischen Systems wird der Begriff des Monostrategen in zweierlei Weise gebraucht. Damit wurde der Oberbefehlshaber der von aus zwei oder mehr Bezirken/Themata rekrutierten Soldaten zusammengesetzten Armeebezeichnet. Die Quellen zeigen, dass in der Zeit, zu der die Strategen der Themata in der Militärhierarchie die Übermacht hatten, als Monostratege aller Wahrscheinlichkeit nach ein Stratege eines Themas mit temporär erweiterten Komandobefugnissen bezeichnet wurde. Andererseits hat die Affirmierung des domestikos ton scholon, durch welche im Wesentlichen die Zentralisierung des Militärkommandos im Osten des Reiches durchgeführt worden war, ermoglicht, dass mittels der Zuweisung der Befugnis des Monostrategen fast der gleiche Typ und Rang der Befehlsgewalt auch im Westen geregelt werden konnte. Daher taucht in den Quellen zum Monostrategen das Schlagwort des 'Westthemas' (ta dutika qemata) auf, unter denen in selteneren Fallen die Thrakisch - makedonischen Truppen zu verstehen sind, viel häufiger allerdings die Armeen der Lombardei, Kalabriens und Kephaloniens, welche die Kriegsschauplätze in Suditalien abdeckten. Die Angaben, die in den sphragistischen Quellen zum Monostrategen gemacht werden, bestärken die Annahme, dass sich hinter diesem Terminus eine äußerst spezifische Bedeutung verbergen konnte. Der Strategos Autokrator - Die inhaltliche Vielfalt der Quellenangaben zum Strategos Autokrator Schränken die Möglichkeit ein, diesem Terminus eine präzise Bedeutung zuzuordnen. Obwohl durch dessen Gebrauch ein außerordentlich hoher Grad der militärischen Gewalt betont wird, ist schwer festzustellen, ob es sich um eine besondere Funktion von außerordentlichem Charakter handelt oder nur um die Zuweisung spezieller Befugnisse. Für die letztere Annahme spricht, dass es zahlreiche Nachrichten gibt, in denen die Befugnis des Strategos Autokrator mit dessen Funktion als domestikos ton scholon verbunden war. Es ist jedoch bezeichnend, dass die Angaben über den Strategos Autokrator, besonders diejenigen, die sich auf die zweite Hälfte des 10. Jh. und die erste Hälfte des 11. Jh. beziehen, zeigen, dass es zur Verleihung dieser Funktion immer unter komplexen militärisch - politischen Umständen (ehrgeizige Expeditionen, Herstellung oder Verteidigung der byzantinischen Präsenz in einem bestimmten Gebiet, Unterdrückung von Aufstanden gegen die zentrale Regierung) kam. Besonders die den Strategos Autokrator begleitende Auβerordentlichkeit und der ungewöhnliche politische Kontext führten dazu, dass dieser Terminus nicht ohne weiteres mit dem des domestikos ton scholon gleichzusetzen ist. Allem Anschein nach stellt der Strategos Autokrator keine besondere Funktion dar, sondern eine Art Spezialmandat, durch welches die Kommandogewalt eines Amtstragers betont wird. Es ist bezeichnend, dass mit dem Terminus Strategos Autokrator auch die Militargewalt des romanischen Kaisers bezeichnet wurde. Durch den Terminus Strategos Autokrator wird der militärische Charakter des Herrschers hervorgehoben, und so konnte dieser auch durch den Begriff 'Soldatenkaiser' ersetzt werden, bzw. in wörtlicher Übersetzung 'alleinherrschender Soldat' welcher von Michael Psellos (Psellos, Chron. II,18) verwendet wurde. Interessant ist, dass auch Michael Attaliates in seiner Historie die Usurpatoren des Kaisertitels in zwei Fallen als Strategie Autokratores bezeichnet (Attal. 23,54) und somit diesen Terminus synonym mit dem Begriff Kaiser (=Autokrator) verwendet. In beiden Fallen handelte es sich um Anführer sog. Soldatenaufstände: mit kaiserlichen Insignien dekoriert wurde Leo Tornikios 1047. seitens seiner Anhänger in Adrianopel 'als Strategos Autokrator verschrien' (stratēgos autokratōr para tōn synontōn aytokratora); zehn Jahre später wurde Isaak Komnenos in Kastamonu zum Strategos Autokrator proklamiert (anagoreuousi stratēgon aytokratora).",
publisher = "Београд : Византолошки институт САНУ",
journal = "Зборник радова Византолошког института",
title = "О проблему акумулативне војне власти стратега, моностратега и стратега автократора (VIII-IX век), Zum Problem der akkumulativen militargewalt des Strategos, des Monostrategos und des Strategos Autokrator",
pages = "87-117",
volume = "44/1",
doi = "10.2298/ZRVI0744087K",
url = "https://hdl.handle.net/21.15107/rcub_dais_12706"
}